Foto 02654
Das Foto zeigt Handwerker – Maurer und Zimmerleute in charakteristischen traditionellen Trachten – Hüten mit breiter Krempe, Zylindern oder Melonen, weißen Hemden ohne Kragen (dieses Hemd gehört zur traditionellen Arbeitskleidung der Zimmerleute, es hat keinen Kragen, damit keine Späne darunter geraten), weiten Hosen, Westen (traditionell mit acht weißen Perlmuttknöpfen – Symbol für den achtstündigen Arbeitstag), Jacketts (mit sechs Perlmuttknöpfen – Symbol für die sechstägige Arbeitswoche). Die Farbe der Kleidung hing vom Beruf ab, bei Zimmerleuten war sie schwarz, hell, d. h. weiß oder braun, unter anderem bei Maurern. In Deutschland gab es (seit dem 12. Jahrhundert) die Tradition der Wanderjahre für Handwerker, die sogenannte Walz. Die Gesellen begaben sich auf eine lange Reise, um die für den Meistertitel erforderlichen Erfahrungen zu sammeln. Diese Reisen unterlagen strengen Regeln – sie durften nicht kürzer als zwei Jahre und einen Tag sein, und der Handwerker musste mindestens 50 km von seinem Zuhause entfernt sein, immer traditionelle Kleidung tragen und ein ehrliches Leben führen. Nur kinderlose Junggesellen unter 30 Jahren, die nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren, durften sich auf die Reise begeben. Früher begaben sich Handwerker verschiedener Berufe auf die Wanderschaft, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts blieb die Tradition der Wanderschaft nur in wenigen Bauhandwerksberufen, wie z. B. im Zimmerhandwerk, erhalten. Eigentum des Muzeum Wsi Opolskiej
| Stadt | Bezirk | Datum |
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DE: Gorek PL: Górki |
DE: Oppeln PL: Opole |
um 1920 |